Fastentücher entstanden bereits vor über 1000 Jahren und dienten zur Verhüllung des gesamten Altarraumes. Stellten sie zu Beginn viele Bilder und Szenen aus dem alten und neuen Testament dar, so wurden die Tücher im Laufe der Zeit kleiner und verhüllten nur mehr das Altarbild. Die Darstellungen konzentrierten sich immer mehr auf Szenen aus der Passion, am häufigsten die Kreuzigung.
Das Verhüllen von Kreuzen (vor allem Triumphkreuze) Bildern und Heiligenfiguren sollen und den Blick auf das wesentliche richten.
Wir wollen durch unsere Aktion anregen zum nachdenken:
WAS IST (MIR) (WIRKLICH) WICHTIG ?
Brauche ich wirklich alles was mir scheinbar so wichtig erscheint?
Brauche ich Anerkennung von Anderen oder kann ich auch mit mir selbst zufrieden sein?
Kann mich Materielles wirklich glücklich machen, ist es mir wichtig immer den letzten Schrei zu haben oder kann ich auch zufrieden sein mit dem was ich habe?
Kann ich glücklich sein im Kleinen, im Ruhigen, im Einfachen und Unscheinbaren oder muss immer alles Großartigen, gewaltig, glänzend und laut sein?
Kann mir auch das Zuhören genügen oder muss ich überall mitreden?
Ist mir Anerkennung und Geltung wichtiger als stilles, verborgenes Wirken ?
Bin ich offen für anderes oder zählt nur meine Meinung?
Könnte ich fest in meinem Glauben bleiben und Vertrauen in Gott haben und auch wenn mir nichts mehr bliebe?
WAS WIRD DAHINTER (DANACH) SEIN ?
Kann ich unveränderliches annehmen wie es ist oder muss ich immer alles hinterfragen?
Bin ich enttäuscht wenn es nicht nach meinen Willen geht, wenn es nicht so ist wie erhofft?
Muss ich überall dabei sein und alles erlebt haben – was wird ohne mir oder nach mir sein?
WAS IST HINTER MEINER „FASADE“ ?
Kann ich so sein wie ich bin oder will ich lieber anderen gefallen?
Muss ich Gefühle und Empfindungen vor andern verbergen oder darf ich meine Verletzlichkeit zulassen?
Sehe ich Fehler nur bei anderen oder gestehe ich mir auch meine eigenen Schwächen und Verfehlungen ein?
Wie kann ich mein verhüllt und verschnürt-sein ablegen und mein Herz der oder dem nächsten öffnen?
Wo und Wann verhülle und verschließe ich mich vor Gottes Wille und es fällt mir schwer unabänderliches zu akzeptieren?
All diese Impulse können anregen zum Nachdenken über das WESENTLICHE im Leben. Möge ihnen die Fastenzeit Gelegenheit dazu bieten, auf das Verdeckte aufmerksam und neugierig zu werden. Und mögen sie in der Hülle des Alltags Gott und seine Kraft entdecken.
Amen.
Ihr Pfarrgemeinderat